Ursachen einer Migräne

Was für die Erkrankung an Migräne genau verantwortlich ist, ist bis heute ungeklärt. Es gibt Anhaltspunkte nach denen sowohl die vermehrte Ausschüttung des Botenstoffes Serotonin als auch genetische Faktoren und Triggerfaktoren eine entscheidende Rolle spielen.

Serotonin

Die aktuellste Theorie der Forscher über die Ursachen von Migräne besagt, dass bei Migränepatienten das sog. periaquäduktale Grau (PAG) teilweise ausfällt. Hierbei handelt es sich um eine Ansammlung von Nervenzellen, welche sich im Bereich des Hirnstamms befinden. Das PAG ist ein wichtiger Faktor im Bereich der Schmerzwahrnehmung.

Zeitgleich scheint die erhöhte Ausschüttung des Botenstoffes Serotonin eine Schlüsselrolle zu übernehmen. Sie verursacht eine geringere Erregbarkeit der Nervenfasern in der Hirnrinde. Vor allem als Auslöser von Migräne mit Aura wird diese Ursache am wahrscheinlichsten angesehen. Die vermehrte Freisetzung des Botenstoffs betrifft vor allem den Gesichtsnerv, der in enger Verbindung zum Hirngewebe und seinen Blutgefäßen steht. Von hier aus verbreitet sich, nach Ansicht der Forscher, die weitere mangelnde Nervenerreichbarkeit.

Serotonin wirkt auf die Wände der Blutgefäße. Diese werden durch das vermehrte Aufkommen des Botenstoffs durchlässiger. Dadurch bilden sich an den Blutgefäßen schmerzhafte Entzündungen.

Aufgrund dessen, dass Serotonin nicht nur im zentralen Nervensystem vorhanden ist, sondern gleichermaßen auch im Magen-Darm-Trakt, wäre dies auch eine Erklärung für Begleiterscheinungen wie Erbrechen oder Übelkeit.

Genetische Faktoren

Erwiesenermaßen sind auch genetische Faktoren als Auslöser von Migräne bekannt. In einigen Familien tritt die Erkrankung häufiger und in mehreren Generationen auf. Dies lässt die Erkenntnis zu, dass Migräne vererbbar ist.

Insbesondere bei Familien Betroffenen, die an Migräne mit Aura leiden, lassen sich Gen-Veränderungen nachweisen. Es wird vermutet, dass mindestens eine dieser Veränderungen für die Störung der Nervenerregbarkeit zuständig ist. Eine endgültige Beweisführung steht allerdings noch aus.

Triggerfaktoren

Neben den oben genannten körperlichen Ursachen sind ebenso individuelle Auslöser, die sog. Triggerfaktoren, verantwortlich für die Migräne-Attacken.

Diese Faktoren sind von Patient zu Patient unterschiedlich und können in verschiedenen Kombinationen auftreten.

Als Triggerfaktoren sind vor allem Stress, hormonelle Einflüsse, eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus und eine unausgeglichene Ernährung bekannt.

Es ist unwahrscheinlich, dass lediglich einer dieser Faktoren als Auslöser einer Migräne-Attacke fungiert. Vielmehr ist davon auszugehen, dass eine Kombination aus mehreren Triggerfaktoren einen Migräne-Anfall auslösen kann.

Die individuellen Triggerfaktoren sind für gewöhnlich schwer erkennbar. Betroffene sollten ein Migräne-Tagebuch führen um die Auslöser schneller und deutlicher zu erkennen und demnach entsprechende Maßnahmen zu treffen wie beispielsweise Entspannungstechniken oder eine Nahrungsumstellung.

 

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